Diffuse Gefühle: Wie Einkommensunterschiede in Österreich bewertet werden
Julia Hofmann, Referentin in der Abteilung für Wirtschaftswissenschaft und Statistik der AK Wien und Lehrbeauftragte an der Uni Wien
Seit Jahrzehnten dokumentieren Umfragen die Beunruhigung der österreichischen Bevölkerung über (wachsensende) soziale Ungleichheit. Maßnahmen zur Ungleichheitsreduktion scheinen dennoch weitgehend gesellschaftlich umstritten. In einer Studie auf Basis von Fokusgruppen habe ich mich mit einem Kollegen mit den unterschiedliche Assoziationen von Menschen zum breiten Thema der Einkommensungleichheit auseinandergesetzt. Die qualitative Auswertung zeigt die Vielfalt an Deutungen: Konsens herrscht über die wichtige Rolle genderspezifischer Einkommensungleichheiten und die Bedeutung des Leistungsprinzips, dessen Definition selbst allerdings hart umkämpft ist. Sonst gehen die Vorstellungen weit auseinander. Zudem artikulieren viele Ohnmachtsgefühle hinsichtlich der Umsetzbarkeit von Maßnahmen zur Ungleichheitsreduktion, die etwa auf Staats- und Elitenskepsis zurückzuführen sind.
Donnerstag, 4.4.2024, 19.00 Uhr
Gemeindesaal, Ottensheim (Eingang Linzer Straße)
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
Moderation: Clemens Sandhöfner (DonauQuarz Ottensheim)