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OTTENSHEIM. Michael Wögerer ist Oö. Landesinnungsmeister der Gesundheitsberufe, er selbst führt in Ottensheim ein Unternehmen, bei dem sich alles um Optik, Kontaktlinsen und Hörakustik dreht. Er weiß wie wichtig gutes Sehvermögen im Straßenverkehr ist um das Unfallrisiko zu verringern - und gibt praktische Tipps für den Alltag, die gerade im Sommer und bei Sonnenschein besonders hilfreich sind.
LKW-Fahrerin mit Brille (Foto: Kampus Production/Pexels)
Die Augen von Vielfahrern wie etwa Berufspendlern, Taxifahrern, Lieferanten oder LKW-Lenkern leisten das ganze Jahr über Schwerarbeit. Durch den Klimawandel bedingte Wetterkapriolen und stärkere Sonneneinstrahlung, lange Fahrten ohne Pausen und die Blendung von entgegenkommenden Fahrzeugen bei Dunkelheit gehören zu den täglichen Herausforderungen, die die Augen besonders beanspruchen.
Urlaubsfahrten sind nicht ohne
Wer viel mit seinem Fahrzeug unterwegs ist, strapaziert oft sehr seine Augen. Dies gilt nicht nur für berufliche Vielfahrer, sondern auch für Urlauber, die über längere Strecken mit dem Auto anreisen. „Das Auge ist eines der wichtigsten Hilfsmittel im Straßenverkehr, rund 90 Prozent aller Sinneseindrücke werden hierüber wahrgenommen. Deshalb sollten alle Verkehrsteilnehmer ein gutes Sehvermögen haben. Doch oft wird eine Verschlechterung des Sehens ignoriert bzw. nicht gleich bemerkt, denn dies ist ein schleichender Prozess und keinesfalls auf ein bestimmtes Alter beschränkt“, betont der Oö. Landesinnungsmeister der Gesundheitsberufe, Michael Wögerer.
Erste Warnzeichen – rascher Augencheck notwendig
Wichtig sind vor allem regelmäßige Seh-Checks beim Augenoptikermeister bzw. Optometristen und Gesundheitsuntersuchungen beim Augenarzt, um einer Verschlechterung des Sehens rechtzeitig entgegenzuwirken: „Man sollte auch frühzeitig auf gewisse Warnzeichen achten“, so Wögerer. „Wenn zum Beispiel andere Fahrzeuge wie aus dem Nichts auftauchen, man nachts schlechter sieht als am Tag oder Scheinwerfer besonders stark blenden, dann könnte dies auch mit einer nicht oder schlecht korrigierten Fehlsichtigkeit zusammenhängen“, gibt er zu bedenken.
Die passende Autofahrerbrille für Vielfahrer
Oft hilft schon eine Ermittlung der aktuellen Dioptrienstärke durch den Augenoptikermeister bzw. Augenarzt, damit die Sehhilfe optimal passt und sich somit für den Straßenverkehr eignet.
Doch Achtung: Brille ist nicht gleich Brille. Eine spezielle Brille für Autofahrer kann im Gegensatz zu einer Alltagsfernbrille große Vorteile bringen, zum Beispiel:
Unterstützung des Blickwechsels zwischen Ferne und Nähe: Spezielle Gläser für Autofahrer ab Mitte 40 können bei Altersweitsichtigkeit helfen, da sie einen extra breiten oberen Bereich für die Fernsicht und eine entsprechende Nahunterstützung im unteren Glasbereich haben. Dadurch wird der rasche Blickwechsel zwischen der Ferne und dem Armaturenbrett oder dem Navi erleichtert.
Hilfe bei Dämmerungsmyopie: Bei einer Dämmerungskurzsichtigkeit bewirken größere Pupillen oft eine Änderung der Lichtbrechung in den Augen, hier benötigt man eine andere Brille bzw. Dioptrienstärke.
Schutz vor Blendung: Entgegenkommende Fahrzeuge können aufgrund des hohen Blaulichtanteils des Lichtspektrums besonders stark blenden. Hier können spezielle Brillengläser, die den Blaulichtanteil mit Hilfe einer Beschichtung bzw. Veredelung filtern, unterstützen.
Praktische Tipps für gestresste Autofahrer-Augen
Für Vielfahrer gilt auch, die Augen vor gleißendem Sonnenlicht zu schützen und eine hochwertige Sonnenbrille zu tragen. Besondere Vorsicht ist geboten bei Zugluft und Luft aus dem Gebläse, da sie die Augen austrocknen können – dies gilt auch für das Fahren bei geöffnetem Fenster. Wer im Fahrzeug raucht, setzt die Augen zusätzlichem Stress aus. Regelmäßige Pausen und genügend Schlaf sind besonders für LKW-Langstreckenfahrer und für Urlaubsfahrer mit langer Fahrtstrecke zu empfehlen, um neben der Konzentrationsfähigkeit auch eine gute Sehleistung aufrechterhalten zu können. Im Frühling beginnt jetzt auch die Zeit für Allergiker, die Nase rinnt und die Augen tränen. Vielfahrern, die Kontaktlinsen tragen und auf Pollen allergisch reagieren, wird empfohlen, auf Tageskontaktlinsen umzusteigen.
Um in jedem Alter sicher auf den Straßen unterwegs zu sein, rät Michael Wögerer zu einer jährlichen Kontrolle der Augen und Sehhilfen beim Augen- und Kontaktlinsenoptiker/Optometristen: „Eine aktuelle Dioptrienbestimmung inklusive Beratung bei der Brillen- und Kontaktlinsenauswahl ist für gutes Sehen unerlässlich und hilft, das Unfallrisiko auf den Straßen zu minimieren.“
06.07.2024